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    erstaunliche Fremde sich nicht aus dem Schneesturm materialisiert hätte, wäre er vielleicht -
    er mochte nicht daran denken. Kein anständiger Mönch fürchtete den Tod, doch was wäre aus
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    Catriona und Alanna geworden? Ihm fielen die Worte des Novizen-Meisters ein:  Wir leben
    unter dem Gesetz in außergewöhnlicher Freiheit. Dagegen hat ein Mann, der mit Frau und
    Familie in der Welt lebt, dem Schicksal Geiseln gestellt. Bei dem Gedanken, Catriona und
    Alanna könnten am Fuß der Treppe liegen, drehte sich ihm das Herz um.  Es ist alles gut ,
    erklang die Stimme aus dem Schnee, als habe er laut gesprochen.  Halte dich hier links.
    Er hielt sich links und fühlte, daß der Wind nachließ. Er war ins Lee von etwas Hohem und
    Festem geraten. Die Klippenwand? Nein, bei allen Engeln, es war die Mauer des Wachtturms!
     Zwanzig Schritte bringen dich an das Tor , sagte die Stimme, und die warme Hand ließ ihn
    los.
     Ich danke Euch , rief Piedro in den Wind.  Wer seid Ihr? Es kam keine Antwort. Er zog an
    den Zügeln des Esels und ging bis zum Tor weiter.
    Die Männer am Tor starrten ihn mit offenem Mund an, wie er da im Dunkeln vor
    Sonnenaufgang aus dem Schnee auftauchte, nichts als ein Sandalenträger und am Leben. Sie
    führten ihn samt Esel und Catriona und allem anderen durch die großen Türen. Die Halle war
    gesteckt voll mit Menschen, den Einwohnern von einem Dutzend Dörfern, die niedergebrannt
    oder vom Feuer bedroht waren. Die meisten schliefen. Drei große Feuerstellen verbreiteten
    eine Wärme wie zu Mittsommer. Piedro zog Cariona die Kapuze vom Gesicht und bemerkte
    mit Erleichterung, daß sie sich aufrichtete und ihn ansah.  Ich träume wieder , sagte sie.  Ich
    glaubte, Ihr hättet im Schnee mit irgendjemand gesprochen
     Das habe ich auch , antwortete er. Er half ihr vom Esel und bahnte ihr einen Weg zum Herd.
    Dort sorgte eine alte Frau für ein paar müde Frauen und schlafende Kinder. Sie setzte
    Catriona auf eine Matratze am Feuer und gab ihr einen Becher Suppe.  Vater, ich bin sehr
    froh, Euch zu sehen , erklärte sie.  Seid Ihr ein Heiler? Wir haben Brand-wunden hier und
    Frostbeulen, und sechs oder sieben Leute sind wie betäubt, weil sie nicht wissen, was aus
    ihren Verwandten geworden ist.
     Ich bin ungefähr zwei Drittel von einem Heiler , lächelte er.  Vater Cohn ist noch nicht
    fertig mit mir. Ich werde tun, was ich kann. Laßt jemanden meinem Esel die Satteltaschen
    abnehmen.
    Catriona knöpfte Alannns Sack auf, um die Wärme einzulassen.  Mit wem ha habt Ihr denn
    nun gesprochen? wollte sie wissen.  Wieder mit dem heiligen Raphael?
     Vielleicht , sagte er.  Wer es auch war, er erschien aus dem Nichts und führte mich an die
    Ringmauer. Vielleicht einer der Waldhüter, der zum Wachtturm gehört.
     Ausgeschlossen , erklärte die alte Frau und gab Piedro auch einen Becher per Suppe.
     Keiner von unsren Leuten ist draußen. Aber es so soll ein Laranzu jenseits des Kammes in
    Corbie sein, der den Schnee auf das Feuer heruntergeholt hat. Sie können merkwürdige Dinge
    tun, in der Überwelt umherwandern und6nd ich weiß nicht, was sonst noch. Sicher hat er
    seinen Geist at ausgeschickt, Euch zu suchen und herzubringen; das wird die Antwort sein.
     Vielleicht , meinte Piedro. Er trank seine Suppe, die er im Grunde nicht brauchte. Er dachte
    an die Wärme, die von dem Fremden im Schnee ausgeströmt war. Aber ihm lag nichts an
    einer Diskussion über die Unterschiedlichen Kräfte von Laranzu.
    Ein gewaltiges Brüllen erhob sich wie das eines liebeskranken Ya-Mannes, der Catrionas
    Namen rief, und ein großer, schwarzbärtkrtiger Mann riß sie in seine Arme. Mikhail, denn
    offensichtlich war er es, sank auf die Matratze zu seiner Frau nieder, barg s; sein stoppeliges
    Gesicht an ihrem Hals und weinte. Schnell hob Piedro Alanna hoch, bevor sich jemand auf sie
    setzte.
    Sie war wieder wach und sah Piedro mit ihren blaugrünen Augen beinahe an. n.  Dein Vater,
    mein Liebes , erklärte er ihr.  Ich werde dich später mit ihm bekannt machen. Er fand auf
    der Herdeileinfassung eine fußbreite freie Stelle und setzte sich.
    Zu seinen Füßeien lagen zwei größere Kinder. Mikhail hatte sie mit seinem Freudenausbruch
    aufgeweckt. Das kleine Mädchen, das weinte, war ungefähr fünf, der vielleicht neunjährige
    Junge versuchte, sie zu trösten. Beide hatten Ähnlichkeit mit Catriona. Schließlich brachte der
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    Junge seine Schwester zu der Stelle, wo ihre Eltern, sich immer noch umschlungen haltend,
    auf der Matratze saßen, und half ihr, auf Catrionas Schoß zu klettern. Dann kehrte er zu
    Piedro zurück.
     Ich bin Brion, Mikhails Sohn , sagte er.  Ich danke Euch, Vater, daß Ihr für Mama gesorgt
    habt.
     Ich habe es gern getan , erwiderte er.  Das da ist deine neue Schwester Alanna.
    Brions Blick streifte sie kurz.  Ich habe schon eine Schwester. Na gut.
     Wie alt bist du, Brion?
     Acht. Aber man hat mich heute bei der Brandbekämpfung für zehn gehalten. Er hob den
    Arm und zeigte Piedro eine schlimme Brandwunde, die über den Handrücken und den
    Unterarm lief.
     Das hättest du nicht machen sollen, auch wenn du groß für dein Alter bist. Laß mich die
    Wunde verbinden.  Es tut nicht sehr weh.
     Wenn du die Arbeit eines Mannes verrichten willst, mußt du auch gehorchen wie ein Mann
    und tun, was dein Heiler dir sagt. Ah, ich danke Euch, Tochter. Die alte Frau hatte seine
    Satteltaschen gebracht. (Und diese  Tochter ist alt genug, meine Großmutter zu sein, dachte
    er. Was kümmert es mich? Der heilige Raphael hat mich aus dem Sturm geführt!)  Ich will
    diese Wunde verbinden und dann zu den anderen gehen. Brion, wie heißt deine Schwester?
    Die andere.  Marguerida.
     Marguerida, möchtest du deine kleine Schwester halten? Er brachte Marguerida neben ihrer
    Mutter auf der Matratze unter und legte ihr Alanna auf den Schoß.
    Das kleine Mädchen zeigte ihm ein zauberhaftes Lächeln.  Oh! Das Baby ist s-ü-ü-ß 
     Ganz recht. Er ging wieder zu Brion, holte die Tasche mit Salben und Verbandszeug aus
    der Tiefe der Satteltasche hervor und verband den Arm des Jungen.  Laß das so, und ich sehe
    es mir wieder an, wenn ich in ein paar Tage noch hier bin. Endlich ging die Sonne über den
    Hellers auf. Licht ergoß sich über die Hänge unterhalb des Maclidan-Wachtturms. Dort
    kamen ein Tal und ein Hügel und noch ein Tal und dann der lange Aufstieg nach Nevarsin.
     Hier entlang, Vater, wenn Ihr fertig seid. Er folgte der alten Frau durch die Halle zu einem
    stöhnenden Mann, dessen eine Körperseite ganz verbrannt war.
     Vater, macht, daß es aufhört.
     Ruhig, mein Sohn. Das hier wird den Schmerz betäuben.
    Vater Piedro machte sich kniend an seine Arbeit. Er dachte jetzt kaum noch an die Begegnung
    im Schnee, obwohl er dem Vater Meister später würde davon berichten müssen. Seine Söhne
    und Töchter brauchten seine Fürsorge. Ja, die Urfruchtbare hat sieben geboren, ging es ihm
    durch den Kopf, und die viele Kinder hatte, hat abgenommen. Er würde es umformulieren
    müssen.
     Tochter, ich brauche steriles Wasser. Versteht Ihr mich? Kocht das Wasser, deckt es zu und
    laßt es abkühlen
    Ja, der Geweihte hat viele Kinder... Nein, das Versmaß war nicht richtig. Ihm würde schon
    etwas einfallen. Er hatte Zeit.
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