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    wäre der Bildschirm ein Spiegel. Und wenn er auf Rakhal abgestimmt ist ... «
    Sie preßte den Kristall gegen den Monitorschirm. Kleine Schneeflocken fingen an zu tanzen. Und dann blickten wir
    abrupt von einer Höhe aus auf den hageren Rücken eines Mannes. Er trug eine Lederjacke. Langsam wandte er sich um.
    Ich erkannte ihn an der Stellung seiner Schultern. Sein Hinterkopf verwandelte sich in ein adlernasiges Profil. Dann sah
    ich sein ganzes Gesicht: eine narbige, verunstaltete Maske, die noch schrecklicher entstellt war als mein eigenes.
    »Rakhal«, murmelte ich. »Versuch den Blickwinkel zu verändern, Miellyn, damit wir einen Blick aus dem Fenster werfen
    können. Charin ist eine große Stadt. Wenn wir einen prägnanten Punkt ausmachen könnten ... «
    Rakhal sprach mit jemandem, der sich außerhalb des Aufnahmebereichs befand. Seine Lippen bewegten sich, aber man
    konnte nichts hören. Miellyn sagte plötzlich: »Da!« Sie hatte ein Fenster ausgemacht. Ich sah eine hohe Säule und zwei
    oder drei Pfosten, die zu einer Brücke zu gehören schienen. »Es ist die Sommerschneebrücke«, sagte ich. »Jetzt weiß
    ich, wo er steckt. Schalt ab, Miellyn, jetzt können wir ihn finden ... « Als ich mich umdrehte, schrie Miellyn auf. »Sieh dir
    das an!«
    Rakhal hatte dem Monitorbild den Rücken zugewandt. Zum ersten Mal sah ich, mit wem er redete. Ich sah die
    Bewegung einer katzenhaften Schulter, einen gekrümmten Hals und einen hocherhobenen Kopf, der nicht
    hundertprozentig menschlich war.
    »Evarin!« Ich stieß einen Fluch aus. »Das genügt. Jetzt weiß er, daß ich nicht Rakhal bin - wenn er es nicht schon die
    ganze Zeit über gewußt hat! Komm, Mädchen, wir müssen von hier verschwinden!«
    Diesmal gaben wir nicht vor, völlig gelassen zu sein, als wir durch die Werkstatt hasteten, Die Gnome ließen ihre
    Hämmer sinken, als sie hinter uns herstarrten. Spielzeuge! Am liebsten wäre ich stehengeblieben und hätte sie alle
    zerschmettert. Aber wenn wir uns beeilten, konnten wir Rakhal vielleicht aufspüren. Und wenn uns das Glück hold war,
    trafen wir Evarin auch noch bei ihm an.
    Ich würde ihre Köpfe gegeneinanderschlagen. Inzwischen war ich an einem Punkt angelangt, der mir jedes
    Abenteurertum vergällte. Was ich haben wollte, hatte ich. Mir fiel ein, daß ich während der Nacht kein Auge zugemacht
    hatte. Ich war erschöpft. Ich wollte um mich schlagen, jemanden umbringen, mich irgendwo hinhauen und einschlafen -
    am liebsten alles gleichzeitig. Wir warfen die Tür der Werkstatt krachend hinter uns ins Schloß, und ich nahm mir noch
    die Zeit, sie mit einem schweren Diwan zu verrammeln.
    Miellyn sah mir dabei zu. »Die Kleinen würden mir bestimmt nichts tun«, fing sie an. »Für sie bin ich unantastbar.«
    Ich war mir da nicht so sicher. Ich wurde den Eindruck nicht los, daß sich an ihrem Status etwas verändert hatte - und
    zwar von dem Augenblick an, als man sie gefesselt und unter Drogen gesetzt einem Publikum vorgeführt hatte. Und das
    über ihr schwebende Grauen ... Ich sagte nichts davon.
    »Vielleicht. Aber auf mich werden sie ganz gewiß keine Rücksicht nehmen.«
    Miellyn stand bereits in der Vertiefung, über der der Krötengott hockte.
    » Direkt hinter der Sommerschneebrücke ist ein Straßenschrein. Wir können in einem Sprung dort sein.« Plötzlich
    versteifte sie sich in meinen Armen. Ein Schauer lief ihren Rücken hinab. »Evarin! - Halt mich fest, er ist nach hier
    unterwegs! Schnell!«
    Der Raum drehte sich um uns, dann ...
    Läßt sich Unmittelbarkeit in Bruchteile zerlegen? Es ergab keinen Sinn, aber genau das passierte, auch wenn es
    unglaublich klingt. Und alles, was passierte, geschah in weniger als einer Sekunde. Wir landeten im Straßenschrein. ich
    sah die Säule, die Brücke und die über Charin aufgehende Sonne. Dann schien sich etwas in mir zu verzerren, ein
    eisiger Luftzug umwehte uns - und wir blickten staunend auf das Polargebirge, das von ewigem Schnee bedeckt war.
    Miellyn klammerte sich an mich. » Bete, Bete zu deinen terranischen Göttern, wenn es welche gibt!«
    Sie klammerte sich mit solcher Kraft an mich, daß ich den Eindruck hatte, sie wolle meinen Körper durchdringen, um auf
    der anderen Seite wieder hervorzukommen. Mir erging es nicht anders. Miellyn wußte, wie man sich in einem Transmitter
    verhielt; ich war nur ihr Begleiter, und der Gedanke, daß wir uns irgendwo im schwarzen Nichts zwischen den Stationen
    verloren, gefiel mir ganz und gar nicht.
    Wir machten einen erneuten Sprung. Das starke Gefühl der Desorientierung ließ Miellyn aufstöhnen. Die Dunkelheit, die
    uns umgab, flimmerte. Ich sah auf eine unbekannte Straße. Es war dunkle Nacht, und die Sterne lagen hinter einer
    Staubwolke verborgen. Miellyn wimmerte. »Evarin weiß, was wir tun. Er läßt uns über den ganzen Planeten springen. Er
    kann die Anlage mit Geisteskraft bedienen. Psychokinetik ... Ich verstehe nur wenig davon, aber ich habe niemals [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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