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Das Dumme ist nur: Um diese Lösung zu finden, habe ich
illustre Wissenschaftler tagelang von gemeinnützigen
Forschungen abhalten müssen, habe öffentliche Gelder in Form
von Zeit des lehrenden und nicht lehrenden Personals, von
Telefonaten und Portokosten vergeudet. Aber niemand wird der
Veruntreuung von Staatsgeldern bezichtigt, wenn alles nach
dem Buchstaben des Gesetzes verläuft.
(1986)
Wie man sich das Leben durch Maschinchen
erleichtert
Die Maschine fliegt majestätisch über immense Ebenen,
makellose Wüsten. Dieser amerikanische Kontinent hat noch
Momente fast taktiler Berührung mit der Natur zu bieten. Ich bin
im Begriff, die Zivilisation zu vergessen, doch wie es der Zufall
will, findet sich in der Tasche vor meinem Sitz, zwischen den
Instruktionen für die rasche Evakuierung des Flugzeugs (im
Unglücksfalle) und der Tüte für die rasche Evakuierung meines
Magens (im Falle der Übelkeit), neben dem Programm des
Films und der Brandenburgischen Konzerte im Kopfhörer, ein
Exemplar der Discoveries , eine Hochglanzbroschüre, die mit
einladenden Fotos eine Reihe postalisch bestellbarer
Gegenstände anpreist. In den nächsten Tagen werde ich
ähnliche Publikationen entdecken, Druckschriften wie The
American Traveller , Gifts With Personality und dergleichen
mehr.
Eine faszinierende Lektüre, ich versinke darin und vergesse die
Natur, die so eintönig ist, weil sie, wie es scheint, non facit
saltus (was ich auch von meinem Flugzeug hoffe). Wieviel
interessanter ist da doch die Kultur, die bekanntlich die Natur
korrigiert! Die Natur ist hart und feindlich, indes die Kultur dem
Menschen gestattet, die Dinge mit weniger Anstrengung zu
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verrichten und Zeit zu sparen. Die Kultur befreit den Körper aus
der Sklaverei der Arbeit und disponiert ihn zur Kontemplation.
Man denke nur einmal zum Beispiel, wie lästig die Handhabung
eines Nasensprays ist, ich meine eines jener pharmazeutischen
Plastikfläschchen, die man mit zwei Fingern zusammendrücken
muß, um sich ein wohltuendes Aerosol in die Nasenlöcher zu
sprühen. Keine Angst: Viralizer ($ 4.59) ist eine Maschine, in
die das Fläschchen eingeführt wird und die es für den Benutzer
zusammendrückt, so daß der Strahl direkt in die verborgensten
Intimitäten seiner Atemwege gelangt. Natürlich muß man die
Maschine in der Hand halten, und insgesamt hat man, nach
dem Foto zu urteilen, den Eindruck, mit einer Kalaschnikow zu
schießen, aber alles hat seinen Preis.
Frappiert hat mich - und ich hoffe, es frappiert mich nicht weiter
- ein Produkt namens »Omni-blanket«, das gut 150 Dollar
kostet. An sich ist es nur eine Heizdecke, aber sie enthält ein
elektronisches Programm zur Regulierung der Temperatur je
nach den verschiedenen Körperteilen. Mit anderen Worten,
wenn man nachts am Rücken friert, aber zwischen den Beinen
schwitzt, braucht man Omni-blanket einfach nur so zu
programmieren, daß sie einem den Rücken wärmt und die
Lenden kühlt. Blöd natürlich, wenn man nervös ist und sich im
Bett herumwälzt. Am Ende röstet man sich die Hoden oder was
man da sonst hat. Ich glaube nicht, daß man Verbesserungen
vom Erfinder verlangen kann, ich fürchte, er ist längst verkohlt.
Natürlich könnte es sein, daß man beim Schlafen schnarcht
und damit den/die Partner/in stört. Nun: »Snore Stopper« ist
eine Art Armbanduhr, die man vor dem Einschlafen anlegt.
Kaum schnarcht man, wird Snore Stopper dank eines
Audiosensors aktiv und schickt einem einen Stromstoß durch
den Arm, der zielgenau eines der Nervenzentren im Hirn
erreicht und dort ich weiß nicht was unterbricht, jedenfalls
schnarcht man dann nicht mehr. Kostet nur 45 Dollar. Das
Dumme ist, daß Herzkranken davon abgeraten wird, und mich
beschleicht der Verdacht, daß auch die Gesundheit eines
Athleten darunter leiden könnte. Zudem wiegt das Ding zwei
pounds, also fast ein Kilo, infolgedessen kann man es zwar
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vielleicht mit dem Ehepartner benutzen, dem man seit
Jahrzehnten angetraut ist, aber kaum mit dem Abenteuer einer
Nacht, denn heiße Umarmungen mit einer kiloschweren
Maschine am Handgelenk könnten leicht, als Nebenwirkungen,
Unfälle nach sich ziehen.
Man weiß, daß die Amerikaner, um ihre Fettpolster abzubauen,
Jogging machen, das heißt, sie laufen Stunden um Stunden,
bis sie mit einem Herzinfarkt zusammenbrechen. »Pulse
Trainer« ($ 59.95) wird an den Puls geschnallt und ist durch
einen Draht mit einem Gummikäppchen verbunden, das man
sich über den Zeigefinger stülpt. Anscheinend ertönt dann,
wenn das Herz-Kreislauf-System kurz vor dem Kollaps steht,
ein Alarm. Wirklich ein Fortschritt, wenn man bedenkt, daß in
den unterentwickelten Ländern ein Läufer erst stehenbleibt,
wenn er ins Keuchen gerät - was ein sehr primitiver Parameter
ist, vielleicht liegt hier der Grund dafür, warum die Kinder in
Ghana kein Jogging machen. Merkwürdig allerdings, daß sie
trotz dieser Nachlässigkeit fast überhaupt keine Fettpolster
haben. Mit dem Pulse Trainer kann man jetzt sorglos laufen,
und wenn man sich dann noch um Brust und Hüften zwei Gürtel
Marke »Nike Monitor« bindet, sagt einem eine elektronische
Stimme, gespeist von einem Mikroprozessor und einem
Doppier Effect Ultra Sound, wieviel und wie schnell man
gelaufen ist ($ 300).
Tierfreunden rate ich zu »Bio Bet«. Man bindet es dem Hund
um den Hals, und es sendet Ultraschallwellen (PMBC Circuit),
die seine Flöhe erlegen. Kostet nur 25 Dollar. Ich weiß nicht, ob
man es sich auch selber umbinden kann, um die menschlichen
Quälgeister zu erlegen, aber ich fürchte die üblichen
Nebenwirkungen. Batterien (Duracel Lithium) sind nicht im
Preis inbegriffen. Die muß der Hund sich schon selber kaufen.
»Shower Valet« ($ 34.95) bietet in einer integralen Einheit, die
man sich im Bad an die Wand hängt, einen nicht
beschlagenden Spiegel samt Radio, Fernseher,
Rasierklingenhalter und Rasiercremespender. Der Werbung
zufolge kann das Gerät die langweilige Morgenroutine in eine
»außerordentliche Erfahrung« verwandeln. »Spiee Track« ($
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36.95) ist ein elektronischer Apparat, der alle nur irgend [ Pobierz całość w formacie PDF ] - zanotowane.pl
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