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    »Ich denke doch. Wenn sie hier um meine Tochter herumturtelt, würde ich gern
    wissen, wer und was sie ist.« Die perfekte Entschuldigung. Die Tugenden der
    Mutterschaft. Alex grinste höhnisch.
    »Du änderst dich nie, nicht wahr, Kay?«
    »Du ebensowenig.« Es war beiderseits nicht als Kompliment gedacht. »Sie wirkte
    hohl auf mich.« Er kämpfte mit sich, nicht zu reagieren. »Ist sie berufstätig?»
    »Nein.« Aber er hätte sich augenblicklich für die Antwort ohrfeigen können. Was
    ging es sie an, verflucht? Es ging sie nichts an, und sie hatte kein Recht zu fragen.
    »Ich nehme an, du hältst das für schrecklich weiblich. Nicht zu arbeiten, meine
    ich.«
    »Ich denke darüber weder so noch so. Es ist ihre Sache. Nicht mein«. Oder deine.«
    Und damit erhob er sich mit seiner Kaffeetasse und blickte entschlossen auf die drei
    Frauen im Raum. »Ich nehme an, dass du gekommen bist, um deine Tochter zu
    besuchen, Kay, also werde ich dich jetzt, so leid es mir tut, mit deinem Kind allein
    lassen. Mutter, möchtest du mit deiner Teetasse nach oben kommen?« Charlotte
    Brandon nickte ruhig; sah fragend auf ihre Tochter, dann auf ihr Enkelkind und
    folgte dem Sohn aus dem Raum. Kaum waren sie oben, sah sie, wie er sich wieder
    entspannte. »Mein Gott, Mutter, was, zum Kuckuck, glaubt sie mit dieser Inquisition
    über sie zu erreichen?«
    »Ärgere dich nicht darüber. Sie will dich nur aushorchen.«
    »Himmel, sie ist unerträglich.« Charlotte Brandon gab keine Antwort darauf, doch
    sie war sichtlich erregt.
    »Ich hoffe, sie ist nicht zu hart zu Mandy. Sie kam mir schrecklich aufgeregt vor,
    als Kay auf der Bildfläche erschien.«
    »Waren wir's nicht alle?« Mit einem zerstreuten Blick starrte er ins Feuer. Er dachte
    an Raphaella und wünschte, sie wäre nicht gegangen.
    Es war eine ganze Stunde später, als Amanda an die Tür der Junggesellenklause ihres
    Onkels klopfte. Ihre Augen waren trübe, und sie wirkte erschöpft, als sie sich schwer
    in einen Sessel fallen ließ.
    »Wie ist's gegangen, Herzchen?« Er tätschelte ihre Hand, und ihre. Augen füllten
    sich mit Tränen.
    »So wie es immer mit ihr geht. Beschissen.« Und dann, nach einem weiteren
    verzweifelten Seufzer: »Sie ist gerade gegangen. Sie sagte, sie würde uns morgen
    anrufen.«
    »Ich kann's kaum erwarten.« Alex sah bekümmert aus und fuhr seiner Nichte über
    das Haar. »Lass dich von ihr nicht unterkriegen, Liebes. Du weißt, wie sie ist, und da
    ist nicht das geringste, was sie dir hier tun kann.«
    »Ach, nein?« Amanda blickte plötzlich zornig. »Sie hat mir gesagt, falls ich Anfang
    März nicht nach Hause komme, wird sie mich in sowas wie eine Anstalt geben und
    behaupten, ich sei nicht bei Verstand und sei ausgerissen.«
    »Was ist los im März?« Alex sah beunruhigt aus, aber nicht so stark, wie er nach
    Ansicht seiner Nichte hätte sein sollen.
    »Danach startet sie zu einer Wahlkampftour rund um die Universitäten. Sie will, dass
    ich mitkomme. Sie meint, wenn sie denken, dass sie mit einem siebzehnjährigen
    Mädchen verwandt ist, könnte sie auch mit ihnen verwandt sein. Die sollten nur
    wissen! Jesses, da wäre ich lieber in einer Anstalt eingesperrt.« Aber als sie sich an
    Alex wandte, hatte sie wieder die Augen einer Zehnjährigen. »Glaubst du wirklich, sie
    würde4 das tun, Alex?«
    »Natürlich nicht.« Er lächelte seine Nichte an. »Was glaubst du, wie sich das in
    den Zeitungen ausnehmen würde? Es sieht viel besser aus, dich hier draußen zu
    haben.«
    »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Das ist das, womit sie rechnet. Sie versucht nur, dich einzuschüchtern.«
    »Nun, das ist ihr gelungen.« Sie überlegte, ob sie Alex erzählen sollte, was sie ihrer
    Mutter am Telefon über Raphaella gesagt hatte, doch aus irgendeinem Grund
    konnte sie es nicht über sich bringen, das Thema anzuschneiden. Vielleicht war
    die Tatsache, dass sie Raphaella ihrer Mutter zwischen die Zähne geworfen hatte,
    letztlich nicht ganz so schlimm.
    Am nächsten Morgen um, fünf Uhr erwachte Kay in ihrem Bett im Fairmont
    Hotel. Nach östlicher Zeit war es acht Uhr morgens, und sie wachte wie immer zu
    gewohnter Zeit auf. Sie lag ruhig da, dachte an Amanda und ihren Bruder und an
    Raphaella... die dunklen Augen... das schwarze Haar... dieses Gesicht. Und [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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